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Früher mit Tieren - heute schon fast zivilisiert

  • Elias
  • 20. Mai 2016
  • 2 Min. Lesezeit

Mein Leben hat sich mit dem Einzug in eine WG mit Mädels gewaltig geändert.

Ich bin mit fünf (!!!) Brüdern groß geworden. Zusammen mit meinem Stiefvater war das Männer-Frauen-Verhältnis also 7-1. Erinnert ein wenig an die WM. Und meine Mutter hatte in ihrem Kampf gegen das Chaos auch ungefähr so viel entgegenzusetzen wie damals Brasilien gegen Deutschland. Heute lebe ich mit zwei Mädels zusammen. Und das war am Anfang ein gewaltiger Kulturschock.

Bekanntes Problem: Das Bad

Wie eine (fast) Männerfamilie unter sich lebt ist das eigentlich schnell erzählt, in den Zimmern liegen Unmengen Klamotten, es riecht nach Schweiß und das Bad ist eine große Ablage für die ca. 30 Rasierer. Leider ist vieles davon nicht Klischee, sondern traurige Realität. Der Badezimmerschrank war praktisch leer. Ich habe den Schrank eigentlich auch nie geöffnet. Die Sachen, die man gebraucht hat, lagen ja offen im Bad herum. Heute ist das anders. Die Mädels halten Ordnung im Bad oder sie versuchen wenigstens das Durcheinander nicht direkt zu zeigen.

Schonmal gebracht, aber immer noch wahr

Alles wird in den Schrank gestopft, wo man es nicht sehen muss. Schminke, Zahnpasta und der andere Kram, von dem ich keinen Schimmer habe, was es ist. Für mich bleibt dann noch ein kleines Eck übrig. Da steht einsam meine Zahnbüste und das Haargel, das ich direkt bei Einzug gekauft habe. Wo ich schon bei Haaren bin: Ich hatte vieles erwartet aber nicht das. Überall, in der gesamten Wohnung, kommen mir Haare entgegen. In meiner Heimat haben wir einen Hund und eine Katze. Mein Stiefvater beschwert sich regelmäßig, dass er jeden Tag die Flusen weg saugen muss. Wenn er für eine Woche hier wäre, würde er sich wahrscheinlich zurück nach Hause zu den lieben Tierchen sehnen.

Die Katzenhaare kamen mir damals nicht so schlimm vor. Nichtmal im Bett.

Das Essen war ein Kampf Ein ganz anderes Thema ist der Kühlschrank. Mit fünf gefräßigen Brüdern musste ich immer zusehen, wo ich bleibe. Da kam es wegen einem dämlichen Sahnepudding häufig zu handfesten Keilereien. Jeder hat - gerade Süßigkeiten - einfach nur gegessen, dass es der andere nicht hat. Jetzt ist der Kühlschrank zwar immer noch das Zentrum der Wohnung, aber ich muss mich nicht mehr um das letzte Stück Paprikalyoner prügeln. Geirrt habe ich mich aber in der Menge, die wir hier verdrücken. Ich dachte immer, dass Frauen weniger essen als Männer. Weit gefehlt: Wir haben den WG-Beitrag auf inzwischen 80€ den Monat erhöht und irgendwie war die Kasse wieder nach zweieinhalb Wochen leer. (Da hast du’s Mama! Nicht nur pubertierende Jungs können dir die Haare vom Kopf fressen.) Alles in allem ist kochen und essen aber wesentlich entspannter als vorher. Überhaupt kommt es mir in der Wohnung heute wesentlich ruhiger vor. Zwar telefonieren die Mädels wirklich den halben Tag oder schicken sich dubiose Voicemails. Aber niemand schreit quer durch das Haus, weil man bei Onlinespielen eben nicht pausieren kann. Oder weil man einfach zu faul ist um aufzustehen. Am Samstagmittag bin ich der einzige, der hier den Fernseher anbrüllt, weil es im Fussball nicht so läuft, wie ich es will. Die Mädels dagegen sprechen in den meisten Fällen normal miteinander. So wie zivilisierte Menschen. Und irgendwie hat das doch auch was schönes.

 
 
 

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